Scheißhaus universal: 72 "red dots" vergeben

Da ist er wieder - der bedeutendste Fetischisten-Preis: Die Ergebnisse des "red dot award: design concept 2006" stehen fest. Insgesamt 72 (!) Gewinner hat die Jury aus den 478 Bewerbungen ausgewählt. Liebe Designer, beim nächsten Mal unbedingt mitmachen! Scheint nicht so schwer zu sein, einen Siegerkranz abzuräumen. Das zeugt von der Bedeutung des Preises, den man - ähem - natürlich gar nicht hoch genug einschätzen kann. Jedenfalls vergab das Gremium 60 mal den "red dot" und zwölf mal den "red dot: best of the best". Auf die Vergabe des „Superdupi of the best of the allerbest" wurde diesmal verzichtet.

Unter den ausgezeichneten Beiträgen seien in diesem Jahr viele Konzepte gewesen, die sich an den Bedürfnissen der sich ändernden Lebenswelt der Menschen orientierten, so das Designzentrum NRW. Hört, hört! Was für eine überraschende Wende: In den letzen Jahren wurde bevorzugt unnützes Zeug ausgezeichnet, das v.a. den Ackerbauern aus der Eisenzeit ganz nach vorn katapultiert hätte. Die Branche strotzt damit förmlich vor Dynamik. So wurden mit "Universal Toilet" von Kim Changduk und Hong Youngki sowie "Touch Messenger" von Samsung Design China zwei Produktkonzepte ausgewählt, die behinderten Menschen mehr Unabhängigkeit ermöglichen.
Noch bessere Orientierung als das universelle Scheißhaus und der berührende Bote versprachen jedoch Produkte wie das "t-pad" von Chua Wunfong, "classic usages" der - Achtung! - BenQ Corporation (geht doch) oder das "onyx handset prototype" von Pilotfish. Wozu das alles gut ist, versucht die Jury bis zur Preisvergabe noch zu klären und bittet um Geduld. Alle Gewinner stehen bis dahin schon mal im Internet: http://www.red-dot.de/. Die feierliche Preisverleihung findet am 24. November 2006 im red dot design museum in Singapur statt. Wo sonst?