Radio Unruhr RU # 05 - Februar 2009

Radio UnruhrNeues Jahr, neues Programm von Radio Unruhr. Alles wird schlechter, nur Radio Unruhr wird besser. Mit Elektropunk, Schrottdisko, Neo-Wave und Minimal Pop trotzen wir der Krise und Kälte. Im Blickpunkt stehen bezaubernde Songs aus dem Hause Cobretti Records (“Scheisse, Korrupt, Aggressiv”) sowie vom Münchener Netlabel Kinokoma des Webzines Komakino. Abgerundet wird das Programm durch Crimson Muddle aus Frankreich.

Goregonzola vs Misses Next Match
Track 01: Don’t paint the devil on the wall (rmx)
 - Download
ImageAus blutgespickten Mausklicks, Hardcore Programmierungen und Laser Loops machen Rock Da Gore und sein PC Hell eine feuerspuckende Metal-Kanone, die sich Goregonzola nennt und echt strenger Käse ist. Auf dem Album “Delicious Alien Flesh” wird Grindcore übersetzt ins Jetzt als “Electromosh from Macintosh”. Wenn man weiß, dass Mastermind Rock Da Gore aus Wanne-Eickel stammt, wird vielleicht einiges klar. “Don’t paint the devil on the wall” ist ein krachiger Remix des großartigen Misses Next Match Songs, der auch auf deren in Kürze via Riptide Recordings erscheinendem Album vertreten sein wird.
Ein Interview mit Goregonzola gibt es hier.
www.goregonzola.com
www.myspace.com/missesnextmatch
www.cobretti.org



Neo Bechstein
Track 02: Elektro Rocker 3000 (pille, pepp und dosenbier)
- Download
ImageBislang ist Neo Bechstein aus Braunschweig nur auf Cobrettis Neujahrs-Sampler in Erscheinung getreten, da aber mit Nachdruck: Dieser debile Gesang in Verbindung mit der verranzten Gesamtstimmung des Songs lässt aufhorchen. Basslastiger Elektro-NDW-Punk für/über Pillenfresser, dessen hochgepitchtes Geblubber an Alter Egos “Rocker” erinnert. Zu “Pille, Pepp…“ sei auf Cobrettis Drogendiskussion verwiesen.
www.myspace.com/djcosmicsonic
www.cobretti.org



Dammschnitt(e)
Track 03: Electrofant
- Download
ImageElektroduo mit fiesem Namen aus Essen bzw. Oberhausen, die mit “Affe auf halb vier” just ihr Debüt-Album bei Cobretti Rec. veröffentlicht haben. Zum Glück klingen nicht alle Songs nach Steißgeburt, was “Electrofant” hinlänglich belegt.
www.myspace.com/dammschnitt
www.cobretti.org



The Voltarenes
Track 04: She’s in Parties
- Download
ImageRemake, Remodel, Reduce, Repeat: 2004 wurde von den beiden Komakino-Autoren Lars Schneider und Mawe N. Klave (auch bei Mirkofisch) das Elektropop(-mash-up)-Duo The Voltarens gegründet. Seither veröffentlichten sie eine Reihe von “7inches” in digitaler Form. Zuletzt erschien ihre Interpretation des Post-Punk-Klassikers “She‘s in Parties“ ganz ohne Dub, dafür mit einem gewissen Yazoo-Feeling.
www.myspace.com/thevoltarenes
www.komakinomag.de 



Mikrofisch
Track 05: Morning Bus
- Download
Track 07: Alien Monster - Download
ImageOb die Intimität der Musik von Mikrofisch daher rührt, dass die Songs im Schlafzimmer aufgenommen wurden, weiß ich nicht. Aber ein kleines Meisterwerk des DIY-Zitate-Pops ist Silvi Wersi und Mawe N. Klawe alias Mikrofisch mit ihrem Zweitwerk “Masters of the Universe” mit Sicherheit gelungen (das sie netterweise auch noch via Kinokoma verschenken). Inspiriert von Bands wie Young Marble Giants, Magnetic Fields oder New Order basteln sie mit einem Roland CR-68 Drumcomputer, wabernden analogen Synthesizern, Heimorgeln, Bass, Gitarren und Glockenspiel leichtfüßige Minimal Elektronika und singen dazu großspurige, ironische Text, die in Sachen name dropping ihres Gleichen suchen. Während “Alien Monsters” vom ihrem schon erwähnten Album “Masters of the Universe” stammt, ist “Morning Bus” bereits 2003 als Vinylsingle bei Schinderwies Productions erschienen. Umso schöner, dass wir diesen Song hier präsentieren dürfen. Hier zum Interview mit den beiden.
www.myspace.com/mikrofisch
www.komakinomag.de
www.schinderwies-productions.de 



Lattekohlertor
Track 06: Peggy Moffitt Look-Alikes
- Download
ImageMikrofisch verschenken nicht nur ein Album, nein mit “Monsters Of The Universe” gleich noch ein weiteres, auf dem sie die Songs ihres Albums “Masters Of The Universe” von Freunden nachspielen lassen. Hier interpretiert Lattekohlertor Mikrofischs Tribut an die Mod-Ikone “Peggy Moffitt” und macht aus dem Song eine straighte Elektropunk-Nummer.
www.lattekohlertor.com
www.komakinomag.de



Crimson Muddle

Track 08: A means to an end - Download
ImageEs gibt unzählige Interpretationen von Joy Division-Songs, aber nur wenige gute. “A means to an end” von Crimson Muddle ist allerdings eine davon, erhält der Song doch durch die Verbindung von Minimal-Pop, Folk und fragilem Gesang eine ganz eigene, bezaubernde Atmosphäre. Der Song stammt von ihrer Debüt-EP, die beim empfehlenswerten Netlabel Zorch Factory Records (u.a. Joy Disaster) erschienen ist. Wer Katzenjammer Kabarett oder The Dresden Dolls mag sollte mal auf Download klicken.
www.myspace.com/crimsonmuddle
www.zorchfactoryrecords.com  
Der Song steht unter Creative Commons Lizenz.



Eerie
Track 09: The Arrow
- Download
ImageMusikalisch liegen zwischen Neo Bechstein und Eerie liegen Welten – geschenkt. Aber “The Arrow” ist eine so wunderbare Interpretation eines “melodramatischen Pop-Songs”, die muss mit ins Programm! Eerie ist das Projekt von Eric Obo, Melancholiker aus Schweden, mit einer Schwäche für großen Melodien und Gefühle. “The Arrow” ist ein rührender Electro-Folk-Song, der seine Shoegaze-Wurzeln nicht versteckt und von der EP “May in Winter” stammt.
www.myspace.com/eerieband
www.komakinomag.de

Zusammengestellt wurde das Programm von Mic.


CC"Crimson Muddle" steht unter Creative Commens License