zZz – Sound of zZz (Howler Records/Cargo)

zZzSeit den White Stripes oder spätestens den Dresden Dolls haben reduzierte Instrumentalisierungen, die Konzentration aufs Unerlässliche und kreative Doppelköpfe Einzug gehalten in den Popkultur-Coolness-Kanon. Björn Ottenheim und Daan Schinkel aus Amsterdam, deren Namen allein schon einen Platz in der Ruhmeshalle des Rock'n'Roll begründen, fügen diesem Duo-Trend eine neue Facette hinzu. Drums, Orgel und Stimme reichen, um das Butterbrot mit ordentlich Trance, Psychedelischem, Rock'n'Roll, Electro Wave und Clash zu belegen. Lecker.

Es dröhnt mitunter wie zu Doors-Zeiten, dann hämmert es dir die Ganglien gegen die Gehirnwand, es fiept wie eine ewige Rückkkopplung, wummert gegen höllisches Hundegeheul an oder tremoliert wie eine verzerrte Vorstadt-Tanzcombo, denen Halbstarke Ecstasy ins Mineralwasser gekippt haben. Die Songs heißen Lalala, House of Sin, Hammerhead, Sweet Sex, Soul, Godspeed, Uncle Sam oder Roses. Es geht also ums Wesentliche. Live sicher noch dräuender.

Wer übrigens glaubt, dass aus der spärlichen Instrumentierung ein dünner Sound resultiert, irrt. Der ist - v.a. bei entsprechender Lautstärke, die mir im Sinne einer Hörerlebnisverdichtung mehr als angebracht scheint - mitunter fetter als fett. Nach 20 Minuten ist man allerdings am Rande des musikalischen Burnouts und fühlt sich genötigt, vollends abzublenden oder in die nächstgelegene Kirche zwecks musikalischem Sündenerlass zu flüchten. Christlich begraben wird man danach nicht mehr.

Also fallt vom Glauben ab.

Übrigens: „Pronounce like the French say ‚jazz', without the J and A ..."

http://www.soundofzzz.nl/