Endwell - Homeland Insecurity (Victory Records)

Album-Cover Homeland InsecurityEine ereignisreiche Vergangenheit haben die 5 sehr jungen Mitglieder von Endwell schon hinter sich. Auf dem Weg zum Vorspielen bei Victory hatten sie einen schweren Autounfall. Der damalige Leadsänger durfte gleich mehrere Wochen im Krankenhaus verbringen. Trotz aller Widrigkeiten gibt's jetzt das Debüt "Homeland Insecurity".

Und das wird auch direkt schmerzhaft auf uns losgelassen. Gefangene machen Endwell nicht. Und ein Album mit "The End" zu beginnen ist jetzt auch nicht gerade üblich. Aber einen Vorteil hat das Ganze: Gute-Laune-Schmusi-Musi dürfte da schon keiner mehr Erwarten. Und selbst wenn, ist damit nach geschätzten 2 Takten spätestens Schluss. Blastbeats und Shout Vocals knallen uns um die Ohren. Die Richtung ist angezeigt, weiter geht's. Auf die obligatorischen cleanen Gesangsparts wird natürlich im Albumverlauf nicht verzichtet. Ebensowenig auf die auch üblichen Breakdowns. Ja, das hier ist Metalcore. Wahrscheinlich eher Screamo. Aber den Unterschied kennt ja kaum noch ein Mensch genau.

Handwerklich präsentiert wird das alles auf hohem Niveau. Spielen können Endwell. Leider fehlen dann doch gute Idee. Und nen kleines Alleinstellungsmerkmal wäre schon. Da könnte höchstens das Genre-untypische Cover herhalten. Musikalisch gibt's wenigstens wenig Neues. Aber was Endwell machen, liefern sie solide ab. Und an echt schlechten Tagen kommt das auch wirklich gut. Man merkt auch, die Jungs haben Talent. Und wirken authentisch, nicht aufgesetzt. Denen nimmt man die Hardcore-Attitüde inkl. DIY-Gedankengut ab. Und deshalb dürfen wir in Zukunft vermutlich noch einiges erwarten, Endwell sind ja noch eine sehr junge Band aus jungen Mitgliedern. Für das Debüt aber gilt leider: Nur für Genre-Freunde. Bleiben muss das aber nicht so.