Nova Drive – Headtrip (2006 Blunoise Records)

fürwahr ein Trip für den KopfDie neue Scheibe „Headtrip“ von Nova Drive nimmt den Hörer auf eine psychedelisch angehauchte Reise mit und konfrontiert ihn mit unterschiedlichen Stimmungen und Kontexten. Dabei entwickeln sich die Songs über durchschnittlich 7 Minuten hinweg etwa im Stile des typischen Stoner- oder Progrockprinzips jeweils zu einem Gesamtkunstwerk. Besonders die unglaubliche stimmliche Präsenz der Sängerin Suse Michel fasziniert.

Mit der gelungenen Coverversion „Andy Warhol“ bietet das Album einen fulminanten Start, der dem Original durchaus gerecht wird. Gleich hier kommt der schön schrille Sound gut rüber und die Superstimme der Sängerin wird im Refrain mehrstimmig untermalt. Der textlich etwas merkwürdige „Black haired man“ präsentiert sich um einen Hauptton windende wabernde Gitarren, die eine sphärische Stimmung aufbauen. Interessant ist, wie Nova Drive sich aus der aufgebauten Spannung heraus schleichen, indem der Song langsam verhallt.

Selbst bei der Länge der Songs schaffen es Nova Drive, geschickt direkt von einem Song in den nächsten überzugehen ohne dass es gezwungen oder unnatürlich wirkt. So geschehen vom ruhigen „Vampire“ in „My my my“. In diesem Sinne wird der Charakter der CD als Gesamtwerk unterstrichen.

Suse Michel schafft es mit ihrer imposanten Stimme, Melancholie zu kreieren und beeindruckende Gefühlswallungen in Gang zu setzen. Aus der Platteninfo geht hervor, dass die Band vornehmlich live gespielt hat und die Lieder erst dann im Studio mit Hilfe von Guido Lucas musikalisch-technisch aufgearbeitet und untermalt wurden. Live ist diese Band sicherlich ein Erlebnis.

Für Freunde des Genres oder auch in der richtigen Stimmung gehört ist diese Platte durchaus tauglich.