Die zwei Elektroclash-Sloganizer-Anarchisten konsumkritisieren wieder munter drauf los, und machen auch vor sich selber nicht halt. Tanzbare Beats und astreinen Elektro-Sound gibt's gratis dazu. Klingt schonmal gut.
Sam Ragga Band - Situations (2006 SAFA Records)
Das neue Album Situations der Sam Ragga Band aus Hamburg ist seit 16.06.2006 auf dem neuen, bandeigenen Label SAFA Records veröffentlicht. Damit hat man einen Schlussstrich unter die Zusammenarbeit mit dem Major Warner gezogen. Gewöhnlich heißt es, man mache diesen Schritt aus Gründen der künstlerischen Freiheit, man sei verschiedener Auffassung, was zukünftig zu veröffentlichen sei. Nun könne man eigenverantwortlich....und weitere derartige Dinge, die sich anhören wie eine Verlautbarung aus dem Bundespresseamt. Insofern ist es überraschend, was uns die norddeutschen Kariben unter eigener Flagge nun vorlegen.
P.R. Kantate - Andere Seite (2006 Stock & Stein)
Reggae? Berlin? Na sia, Seeed! Ja, liebe Leute, da seid ihr aber sowas von auf dem Holzweg. Denn schließlich gibt es noch den Wohngemeinschaftsreggae von P.R. Kantate aus der Hauptstadt.
Yeah Yeah Yeahs - "Show Your Bones"
Seit Tagen und Wochen versuche ich eine Rezension zur neuen Platte der Yeah Yeah Yeahs "Show Your Bones" zu schreiben. Ich komme einfach nicht dazu, weil deren Musik mich ständig davon abhält. Schon mehrfach musste meine Freundin sich anhören, dass diese Musik derzeit so dermaßen meinen Musikgeschmack trifft, dass ich kein Yeah mehr rauskriege.
Monty Alexander - Concrete jungle: The music of Bob Marley (2006 Telarc)
Irgendwann im Laufe der 61 Minuten Spielzeit beschleicht mich eine schreckliche Angst. Langsam sinkt sie aus dem verlängerten Mark in den Bauchraum hinab und legt sich dort fett und schwer nieder. Es ist die mörderische Furcht, dass es demnächst Klassikversionen von Bob Marley Songs geben könnte.
The Dresden Dolls Yes, Virginia (Roadrunner, Universal)
Spex hat eigentlich schon alles gesagt: Wie peinlich und albern eigentlich die Grufti- und Gothic-Szene ist, dass allzu viel artifizielles Theater auch weh tun kann, dass diese Musik eigentlich nicht in die Schemata passt - dass bei den Dresden Dolls aber trotzdem alles anders ist. Dazu gab es noch exklusive Nacktfotos einschließlich Achselhaaren. Da suche ich denn verzweifelt nach der Nische, nach dem noch Ungesagten über dieses Album. Und wo finden wir es, das Ungesagte? Tief drin. Es steckt in uns allen.